
ALLTAG ✶ ZAUBER
Moment entrinnt, Schritt verhallt
Plakate flackern ⚆ Graffiti brüllt
Beton schläft, Ampeln flüstern
Fenster blinzeln ⩎ Schatten huschen
✶ Klick!

Ein Fahrrad rollt rückwärts,
der Schatten dehnt sich aus, lang, leicht, schwerelos.
Zwei Freunde werfen sich einen Ball zu,
Stimmen mischen sich mit dem sanften Lärm der Stadt.
Bewegung fließt, bricht aus, formt Muster aus Licht und Freiheit.
•
Kein Anfang, kein Ende – nur ein Moment, der schwerelos bleibt.
Hier, am Falkplatz, verwebt sich das Alltägliche mit der Schwerelosigkeit des Spiels.

Ziffern verblassen,
blättern ab, verändern sich. „10“ wird zu „110“, als hätte die Zeit sie leise umgeschrieben.
Risse ziehen sich durch die Oberfläche,
als würde das Holz Geschichten erzählen, die niemand mehr hört.
•
Hinter der abblätternden Farbe flüstern alte Schichten, Farbtöne,
die verblassen, aber nicht verschwinden.
Es ist kein Notruf, nur eine stille Erinnerung daran, dass nichts bleibt, wie es war.

Eine Frau sitzt auf der Parkbank, ruhig, in sich versunken.
Der Regenschirm ruht auf ihrem Schoß, sein Muster klar vor dem verwaschenen Licht.
Es ist nicht ganz Winter, nicht mehr Herbst—nur ein stiller Zwischenraum.
•
Der Asphalt glänzt feucht, die Bäume werfen lange Schatten.
Sie bewegt sich nicht, und doch passiert alles um sie herum.
Stille, Kälte, das sanfte Ticken der Zeit.
Ein Moment, festgehalten zwischen Atemzügen.

Sie fährt, doch ihr Schatten fährt anders.
Ihr Spiegelbild zittert auf der Wasseroberfläche, verzerrt sich, wird langgezogen.
Himmel und Erde verschmelzen an den Rändern, verschwimmen in sanften Wellen.
Ist sie noch auf dem Weg, oder ist sie längst woanders?
Das Wasser flüstert in Kreisen,
und für einen Augenblick scheint die Realität zu kippen.
•
Schwerelos, zwischen Welten, zwischen Rädern, zwischen Traum und Bewegung.

Die Wand ist verletzt, doch sie hält.
Ihre Risse sind Narben, Linien, die Geschichten tragen.
•
Ein Name, ein Satz, eine Farbe – Spuren, die sich gegen den Verfall stemmen.
Der Stein bröckelt, doch die Worte bleiben, tief in die Oberfläche gefressen,
als wollten sie niemals verschwinden.
Wer hat sie geschrieben? Wer liest sie heute?
Vielleicht war es ein Hilferuf, vielleicht nur ein Gedanke.
Und vielleicht, ja vielleicht, war es beides.

Der Morgen öffnet sich weit, als sie am Wasser entlanggeht.
Ihre Füße versinken leicht im Sand,
das Licht legt sich sanft auf ihre Schultern.
Über ihr erstreckt sich ein wolkenloser Himmel, vor ihr das Meer, ruhig, schimmernd, endlos.
Die Zeit hält kurz inne,
gefangen in der Wärme des Sonnenaufgangs.
•
Kein Geräusch außer den Wellen,
kein Gedanke außer dem, hier zu sein.
Ein neuer Tag beginnt – leise, leuchtend, grenzenlos.

Die Ampel springt auf Grün, doch etwas hält mich zurück.
Das rote Licht daneben bleibt unscharf, als ob es noch eine Frage stellt.
Es ist Winter, die Luft kalt, schwer.
•
Menschen bewegen sich kaum, nur Schatten wandern leise über den Asphalt.
Ein Schritt nach vorn oder ein Moment länger warten?
Die Stadt atmet in zwei Farben, in zwei Möglichkeiten.
Zwischen Gehen und Bleiben vibriert die Zeit,
für einen Moment dehnt sich das Zögern.

Die Wäsche hängt still, weiße Stoffe leuchten im sanften Abendlicht.
Jeder Faltenwurf, jede Bewegung im Wind wirkt absichtslos, doch genau richtig.
Der Kontrast zum dunklen Hintergrund schärft den Blick – Klarheit inmitten von Vergänglichkeit. Kein Geräusch, nur der sanfte Tanz der Stoffe.
Es ist nur Wäsche, ja.
•
Und doch ist es mehr: ein Moment, leicht und still, aufgehängt zwischen Tag und Nacht.

Die Welt im Wasser – vertraut und doch anders.
Zwei Figuren stehen da, ihre Körper aufgelöst in sanften Wellen,
als würde das Wasser ihre Konturen nachzeichnen.
Die Grenze zwischen oben und unten verschwimmt, Realität fließt in Spiegelung über.
Das Licht tanzt auf der Oberfläche,
bricht Farben in flüssige Formen.
•
Ein Moment, so fragil wie die Wellen selbst,
ein Spiel aus Bewegung, Reflexion und stiller Verbundenheit mit dem Wasser.

Die Puppen warten.
•
Ihre Augen sind offen, aber sie sehen nichts.
Verblasste Blumenvorhänge umrahmen sie, das Fenster trennt sie von der Zeit,
die draußen vergeht.
Sie stehen eng zusammen, still, unberührt vom Wandel.
Das Licht gleitet über ihre glatten Gesichter,
ihr Schweigen schwer wie alte Erinnerungen.
Kindheit, eingeschlossen in einer Szene, die vergeht, aber nie ganz verschwindet—ein Echo, das bleibt.

Licht ist nicht nur Helligkeit.
Es trennt, formt, löst auf.
Wo der Strahl fällt, beginnt ein Bild, aber nie ganz.
Gesichter verschwimmen, Schatten flüstern Namen, die keiner kennt.
•
Die Dunkelheit drängt an den Rand, still, geduldig.
Was bleibt, ist ein Moment zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem,
ein Raum, der mehr verbirgt als zeigt.
Licht und Schatten – immer zusammen, immer im Tanz.

Der Roller könnte losfahren, doch er bleibt.
Dreht sich, kreist, als hätte er vergessen, wie man geradeaus fährt.
Bewegung, die nirgendwohin führt, eine endlose Schleife aus Vorwärts und Zurück.
Fast wie ein Spiel, fast wie ein Traum – aber Träume führen irgendwohin, oder?
Hier nicht.
•
Hier dreht sich alles weiter, immer im Kreis.
Zeit vergeht, doch nichts verändert sich.
Ein stilles Karussell aus Wiederholung.

Zwischen Himmel und Erde, zwischen Bewegung und Stille.
•
Unsere Schritte verlieren sich im hohen Gras,
das Licht schimmert zwischen den Halmen, warm und sanft.
Die Silhouetten neben mir fließen ins Land, nicht mehr ganz fest, nicht mehr ganz getrennt.
Es gibt keinen Anfang, kein Ende, nur das Gehen, das Sein.
Die Natur nimmt uns auf,
Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug.

Die Hand bleibt.
Ihr Abdruck vervielfältigt sich, als könnte sie sich selbst nicht fassen.
Linien ziehen nach, ordnen, halten fest, doch das Gelb bricht aus.
Unregelmäßig, mutig, mit einer Energie, die an Pop Art erinnert – laut und unruhig.
Ordnung trifft auf Zufall, Struktur auf Farbfluss.
•
Ein stiller Konflikt, eingefangen in einer einzigen Bewegung.
Hier, zwischen Kontrolle und Freiheit, bleibt die Hand sichtbar – halb offen, halb verborgen.

Die Tür ist nur Farbe, das Fenster ein Strich.
Und doch öffnet sich hier ein Raum, eine Idee, ein anderes Leben.
Auf dem rauen Beton wird aus Farbe ein Zuhause, aus einer Skizze ein Wunsch.
Die Topfpflanze daneben – echt, greifbar – hält die Illusion fest,
als könnte sie Wurzeln schlagen.
•
Hier, wo nichts wachsen soll, blüht ein Gedanke.
Es ist kein Zuhause, und doch fühlt es sich an wie eins.

Ein Kaugummiautomat, der keine Kaugummis mehr ausspuckt.
Stattdessen wachsen Blüten aus dem leeren Fach, als hätte die Stadt beschlossen, sanfter zu sprechen.
Metall und Plastik, einst für Süßes gebaut, jetzt ein Zuhause für Farben und Blätter.
Der Kontrast könnte nicht größer sein: das Starre, das sich nicht mehr dreht, und das Lebendige, das wächst.
•
Manchmal gewinnt das Leben einfach, ohne zu fragen.

Die Wände halten den Atem an, rostige Stahlträger sehen schweigend zu.
Eine Frau durchquert den Bahnsteig, ihr Schatten streift den Boden, dann löst er sich auf.
Sie bleibt nicht, ihr Schritt ist entschlossen.
Der Putz blättert, alte Schriftzüge verblassen, aber das Gebäude bleibt, hält inne.
Es hat alles gesehen—die Ankommenden, die Gehenden, die Wartenden.
•
Zeit tropft langsam von den Wänden,
während sie einfach weitergeht.

Der Teppich treibt, schwer von Wasser, seine Muster längst verblasst.
Der Frosch hält sich fest, als wäre dies sein Platz, sein Ufer.
•
Weiches Amphibienfleisch gegen künstliches Gewebe, eine Begegnung, die nicht sein sollte, doch hier ist sie.
Das Wasser kräuselt sich, spiegelt Himmel und Plastikreste gleichermaßen.
Der Frosch bleibt.
Vielleicht sucht er nichts, vielleicht fragt er nichts.
Nur ein Moment, in dem Natur und Wegwerfgesellschaft still miteinander atmen.

Der Rollladen summt leise nach, die Worte „La La La“ ruhen darauf wie ein Echo,
festgehalten im rauen Metall.
•
Sie hebt ihr Handy, ich meine Kamera.
In ihrem Display dieselben Worte – gespiegelt, doppelt, geteilt.
Ein kurzer Moment, in dem sich Blickwinkel überlagern.
Unbekannt, doch für einen Augenblick verbunden,
durch Sprühfarbe und Reflexion,
durch das Flimmern von Realität und Bild.

Das Fahrrad steht hinter Glas, sein Umriss weichgezeichnet,
als hätte es sich in der Zwischenwelt verirrt.
Die Konturen lösen sich auf, Linien verschwimmen,
und doch bleibt es unverkennbar.
•
Licht bricht sich an der Scheibe, umspielt das Metall wie eine Erinnerung, die sich nicht ganz greifen lässt.
Ein Moment, eingefroren zwischen Anwesenheit und Verschwinden, zwischen Form und Auflösung.

Er kippt das Board leicht nach vorn, hält den Moment zwischen Schweben und Fallen.
Die vorderen Rollen berühren den Asphalt kaum,
jeder Muskel arbeitet mit,
ohne dass man es sieht.
•
Balance ist kein Zustand, sondern ein ständiges Austarieren,
eine stille Spannung zwischen Bewegung und Kontrolle.
Hinter ihm das „R“, unbeweglich, wie ein Rahmen um seine Dynamik.
Urbaner Raum trifft auf präzises Körpergefühl – ein Augenblick absoluter Kontrolle.

Zwei Gesichter, eingefangen in Licht.
Rot brennt mit Wut, ein Stopp, das sich in die Nacht drückt.
Grün strahlt mit einem Lächeln, eine Einladung zum Weiterfahren.
•
Auf die Fahrradampel gemalt, überlagern sich ihre Bedeutungen – Technik trifft Emotion, Kontrolle trifft Freiheit.
Freude beim grünen Signal,
Ärger, wenn es rot bleibt.
Der Rhythmus des Verkehrs spiegelt Stimmungen,
doch jeder entscheidet selbst, wie er darauf reagiert.
Mensch, ärger dich doch nicht – oder freu dich einfach, wenn es weitergeht.

Eine Möwe steht still,
eingerahmt von ihrem eigenen Spiegelbild im nassen Sand und dem scharfen Umriss ihres Schattens.
Drei Versionen ihrer selbst – fest, gespiegelt und flüchtig.
•
Licht gleitet über die Szene und balanciert Bewegung und Stillstand, Erde, Wasser und Luft.
Für einen Moment ist alles im Einklang, ruhig und schwerelos,
als würde die Natur selbst die Regel der Drei anerkennen.

Schwebend, fast wie ein Traum.
•
Die Beine der Puppe ragen ins Leere, gestreifte Strumpfhosen spannen sich über ihr Form, die Schuhe erzählen von Wegen, die sie nie gegangen ist.
Der Rock bewegt sich kaum merklich, als hätte der Wind vergessen, ihn mitzunehmen.
Darunter rauscht die Stadt,
doch sie bleibt in der Luft hängen—zwischen Hier und Dort,
zwischen Realität und Abwesenheit.

ZeitGeist – Augenblicke, die bleiben
Schönheit des Moments verbirgt sich in den leisen Details – ein Sonnenstrahl, der Muster auf den Boden zeichnet,
eine Reflexion in einer Pfütze, das Flattern von Stoff im Wind. Bewegung und Stillstand verweben sich zu flüchtigen Bildern, die sich mit jedem Atemzug verändern.
Das Alltägliche offenbart seine Magie für einen kurzen
Augenblick – ein stilles Leuchten, das vergeht, bevor es ganz erfasst werden kann.